Bosh, la force de frappe du rap français
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5 min Luan

Bosh, die Schlagkraft des französischen Rap

Bosh, viel mehr als ein harter Typ

Im Hardcore-Rap zählen Aussehen und Lebenserfahrung fast genauso viel wie die Texte. Deshalb fehlt manchen Künstlern manchmal die Glaubwürdigkeit, wenn sie den Gangster spielen: zu dünn, zu glatt, zu nett, das Publikum kann sehr streng sein und Rapper aus all diesen Gründen boykottieren. Das wird Bosh nicht passieren: groß und sehr kräftig, mit einer echten Ausstrahlung von Kraft, ist das ein Typ, mit dem man sich nicht unbedingt anlegen möchte. Ein Eindruck von Stärke und manchmal sogar Brutalität, der durch seine Verkörperung der Rolle „Karnage“ in der ersten Staffel der Serie „Validé“ noch verstärkt wurde. Ein junger, unbekannter und ziemlich furchteinflößender Rapper, der zu allem bereit ist, um im Geschäft nach oben zu kommen und seine Feinde zu besiegen. Mit dem enormen Erfolg der Serie ist Bosh nun für immer mit dieser fiktiven Figur verbunden. Eine Rolle, die dem Rapper aus Plaisir (78) durchaus gefällt, denn er pflegt dieses muskulöse und virile Image schon lange.

Eigentlich war der Ton schon bei seinem Einstieg ins Game 2018 mit seinem Projekt „Dos Argenté“ gesetzt. Man kann sagen, er ist sozusagen der Erbe des „dunklen“ Rap, den Kaaris (unter anderem) nach Frankreich gebracht hat. Ein sehr kraftvoller, sehr bildhafter, sehr brutaler und kompromissloser Rap. Die Texte können aggressiv und manchmal bedrohlich sein, und das Aussehen des Rappers muss sehr durchdacht sein. Für diesen Rap-Stil muss man sehr kräftig sein und viel Energie haben. Für Bosh kein Problem, der sich sogar nicht scheut, in Fitnessvideos auf Youtube mit Trainern aufzutreten, wo man ihn bei allen Arten von Übungen leistungsfähig sieht. Die Verbindung zu Kaaris war so offensichtlich, dass sie schließlich ein Feature, „Deux Deux“, machten. Aber Bosh hat sich eine künstlerische Identität aufgebaut, die vielfältiger ist als seine Rolle als Muskelprotz. Tatsächlich hat der Mann auch viel Humor, was man leicht merkt, wenn er Vertrauen hat, und er kann auch sehr fröhlich sein, mit rhythmischen und tanzbaren Stimmungen. Ja, hinter diesem bedrohlichen Gangster-Image steckt ein echter Rap- und Musikliebhaber.

Übrigens kennt heute jeder Bosh, sowohl wegen seiner Songs als auch wegen seiner Rolle in einer Serie. Wer hat 2020 nicht die Sätze gehört wie „Brille auf der Nase, ich versuche inkognito zu bleiben“ oder „Alles klar, wohnst du hier in der Gegend oder was?“. Zwei mittlerweile legendäre Zeilen aus Bosh’ bisher größtem Hit „Djomb“. Ein sehr rhythmischer Song mit vielen lustigen Punchlines und viel Ironie. Es wäre sogar der Sommerhit in Clubs geworden, wenn diese damals geöffnet gewesen wären. Aber selbst mit CoVid konnte niemand diesen Hit vermeiden, ebenso wenig wie den nächsten, „Slide“, der Ende 2020 erschien. Dieser Gegensatz zwischen der sehr brutalen, furchteinflößenden Figur, die er in „Validé“ oder in einigen seiner Songs spielt, und dem Typen, der „Bock auf Party“ hat und in Clubs abgehen will, ist ziemlich interessant. Vor allem, wenn man seine Präsenz auf dem Bildschirm und die Tatsache hinzufügt, dass Bosh keine Hemmungen hat, vor der Kamera zu posieren oder eine Rolle zu spielen. Deshalb haben wir bei Project X Paris gedacht, dass man mit ihm etwas machen muss.

Bosh, der „Sapeur“ der Straße

In der Tat gab es mit Bosh etwas zu machen: eine sehr schöne Kollaboration, vielleicht eine der streetigsten, die wir je bei Project X Paris gemacht haben. Ein echtes Vergnügen für unsere Stylisten, die sich den Kopf zerbrochen haben, um originelle Klischees zu kreieren, für Teile, die wirklich sehr urban sind. So fanden wir uns mit dem Rapper auf einem riesigen Schrottplatz wieder, für Fotos, die uns in Erinnerung bleiben werden. Der Vorteil bei Bosh ist, dass ihm alles steht, besonders die „streetigsten“ Teile der Kollektion, wie das rote Kapuzensweatshirt von Project X Paris und die passende Jogginghose, natürlich. Wir müssen auch über die gesteppte und reflektierende PXP-Parka sprechen, die ihm wirklich hervorragend steht, obwohl sie eines der ambitioniertesten Teile unseres gesamten Katalogs ist.

Am besten passt die Verbindung zwischen PXP und Bosh bei Kollektionen wie OVER STUFF oder UTILITY. Die Teile sind direkt inspiriert von großen Klassikern des Streetwear, aber auch von Uniformen und anderen utilitaristischen Kleidungsstücken, die denen der Armee ähneln. Viele Camouflage-Prints, außerdem viele Taschen und oft gesteppte Materialien. Echter technischer Streetwear, der nicht immer leicht zu tragen ist, besonders je nach Figur. Natürlich sitzt das bei dem Rapper aus Plaisir perfekt, und man könnte fast schwören, dass das die Kleidung ist, die er jeden Tag trägt. Project X Paris freut sich sehr, Bosh zu den Markenbotschaftern zählen zu können, zumal er bald wieder von sich hören lassen dürfte. Einige Quellen haben bereits ein neues Album angekündigt, er hat bisher nur 2 Projekte (plus eine Neuauflage) und somit noch viel zu erzählen!

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